Veganismus – aus ökologischer Sicht

Veganismus – aus ökologischer Sicht

Vegan der Umwelt und des Planeten zur Liebe. Wir sagen dir warum.

Eine vegane Lebensweise wirkt sich positiv auf unsere Umwelt aus und ist nachhaltiger als andere Ernährungsformen. In Tagen von Klimawandel & Co gewinnt dieses Thema stetig an Wichtigkeit und wird oft diskutiert. Doch was genau macht die vegane Ernährung so ökologisch und worin liegen die Probleme anderer Ernährungsformen? Gibt es hierbei etwas zu beachten, um keinen Fußabdruck zu hinterlassen oder gilt eine vegane Lebensweise quasi als Freifahrtschein in Bezug auf unsere Erde?

Rodung von Wäldern

Durch eine immer größere Viehzucht und der großen Nachfrage nach Fleisch und anderen Tierprodukten, benötigen Konzerne immer größere Flächen für Futtermittel oder aber für die Beweidung. Da die Flächen begrenzt sind, müssen immer mehr Wälder hierfür herhalten. Diese sind jedoch wichtig für das Klima und beheimaten unzählige verschiedene Tierarten, die durch die Rodung der Wälder aus ihrem natürlichen Lebensraum vertrieben werden. Die Natur wird daraus folgend zerstört, um nur noch einen Nutzen zu haben – den Anbau von Agrarflächen für Futtermittel, welche wiederum der Viehzucht und dem Fleischkonsum zugute kommen sollen.

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Verbrauch von Ressourcen

Um Pflanzen, Obst und Gemüse bewirten zu können, benötigt man Wasser – dieses ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Ernte. Tierprodukte benötigen im Vergleich jedoch deutlich höhere Massen Wasser und verbrauchen so wichtige Ressourcen. Diese werden jährlich bis auf die Grenzen ausgeschöpft – der Grund? Es werden zu viele Tiere, nur für den Konsum herangezogen. Rindfleisch benötigt mehrere tausend Liter Wasser pro Kilo Fleisch, viele pflanzliche Produkte kommen etwa mit einem Zehntel hiervon aus.

Laut FAO (UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft) entspricht der Wasserfußabdruck von 1 Kilo Rindfleisch 14 400 Liter Wasser. Zum Vergleich: Um 1 Kilo Kartoffeln zu produzieren, benötigen wir 290 Liter Wasser, für 1 kg Reis sind es 2500 Liter etc. Das macht einen großen Unterschied, nicht wahr? Im Allgemeinen können wir sagen, dass Tierfutter 5-10 mal mehr Wasser benötigt als bei dem Anbau von Pflanzen verbraucht wird.

Lasst uns die Zahlen für euch überschlagen: Der durchschnittliche Europäer isst 90 Kilo Fleisch pro Jahr. Der durchschnittliche US-Bürger isst 122 Kilo Fleisch pro Jahr. Das sind im Durchschnitt 1.526.400 Liter Wasserverbrauch pro Bürger pro Jahr - verursacht NUR durch den Verzehr von Fleisch! Was für eine Menge Wasser!

Man braucht nicht zu sagen, dass die Zahl der Einwohner auf dem Planeten zunimmt und damit auch der Druck auf die Produktion von Tierfutter steigt. Wasserknappheit ist heute ein echtes Diskussionsthema - aber sehr selten merken die Menschen, dass sie diese knappe Ressource tatsächlich über das Fleisch, das sie konsumieren, nutzen.

 Auf der anderen Seite hat die pflanzliche Ernährung auch ihre Nachteile. Vegan zu sein bedeutet nicht, dass man automatisch ökologisch und nachhaltig lebt. Da muss man sich nur die trendigen Avocados auf unserer Speisekarte ansehen oder das Problem mit Palmöl genauer unter die Lupe nehmen - um nur einige Beispiele zu nennen. Aber es gibt eine Antwort darauf - kaufe regional ein, esse und koche saisonal und informiere dich weitgehenst, woher deine Lebensmittel kommen und was für einen potentiellen Schaden sie verursachen.

Earth Overshoot Day

Der Earth Overshoot Day (auch Ecological Debt Day) gibt jährlich an, wann unsere Ressourcen verbraucht sind und wann die Nachfrage von uns Menschen, die natürlichen Rohstoffe übersteigt. Das Ziel der Kampagne ist es, die Begrenzung unserer natürlichen Ressourcen ins Bewusstsein der Menschen zu rücken und auf dieses Thema aufmerksam zu machen.

Lag dieser in den 80er Jahren noch bei Dezember jedes Jahres, verlagert sich der Overshoot Day heutzutage in den August. Dieser verlagert sich von Jahr zu Jahr immer weiter nach vorne. Aktuell sind unsere Ressourcen bereits im Sommer aufgebraucht, die Tendenz verlagert sich jedoch immer weiter ins Frühjahr.

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Klimaschädliche Gase

Wusstest du, dass eine Kuh jedes Jahr zwischen 70 und 120 Kilo Methan produziert? Keine sehr schöne Sache, oder? Das Futter, das die Tiere zum Teil kiloweise aufnehmen, wird von ihnen weitgehend verstoffwechselt, in Wärme und Gülle umgewandelt und dann wieder ausgeschieden. Bei diesem Prozess werden jedoch gleichzeitig klimaschädliche Gase freigesetzt, die wesentlich zum Anstieg der Erdtemperaturen beitragen. Steigende Temperaturen wiederum führen dazu, dass das Eis in den Polarkappen stetig schmilzt und der Meeresspiegel steigt. Die Effekte gehen jedoch viel weiter und sind fast unendlich.

Natürlich müssen auch Schadstoffe und schädliche Gase aus dem Straßenverkehr berücksichtigt werden. Die Schadstoffe, die durch übermäßige Tierhaltung freigesetzt und produziert werden, sind jedoch viel höher und beeinflussen unsere Umwelt um ein Vielfaches.

Und nicht nur die "Kuhgase" selbst, sondern auch die gesamte Fleischproduktion kann in CO2-Belastung umgewandelt werden. Laut FAO produziert die Produktion von 1 Kilo Fleisch 34,6 Kilogramm CO2. Der Verzicht auf Fleisch kann wirklich einen Unterschied machen, und das ist unsere persönliche Meinung.

Vegane Ernährung als Freifahrtschein?

Wer nun die vegane Lebensweise als Freifahrtschein sieht, der liegt hier jedoch teilweise falsch. Eine Ernährungsform durch rein verarbeitete Lebensmittel, kann einen größeren Fußabdruck hinterlassen, als zunächst gedacht. Frische Lebensmittel sind hier der wichtigste Faktor und machen den Veganismus so gesund und gut für unser Klima.

Auch der Verzicht auf Nahrungsmittel, die Unmengen an Wasser benötigen, kann sich positiv auf unsere Erde auswirken. Wer ein paar Tipps beachtet und größtenteils auf frische Lebensmittel zurückgreift, der tut seiner Umwelt etwas Gutes und lebt deutlich nachhaltiger. So kann ein negativer und klimaschädlicher Fußabdruck minimiert bzw. sogar verhindert werden.

Vegan aus ökologischen Gründen

Disclaimer: Alle Lifefood Produkte sind 100% vegan und Rohkost.

Quellen:
FAO - Waterfootprint PDF
Earth Overshoot Day

Global Livestock Environmental Assessment Model (GLEAM)
Are cows the cause of global warming?